Regener, Sven by Magical Mystery oder Die Rueckkehr des Karl Schmidt

Regener, Sven by Magical Mystery oder Die Rueckkehr des Karl Schmidt

Autor:Magical Mystery oder Die Rueckkehr des Karl Schmidt
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


36. Zeit

Im Fluxi wollten alle erstmal zum Frühstück, außer Schöpfi, der wollte ins Bett, er habe schon gefrühstückt, sagte er, und er wollte, dass ich mitkomme und ihm sein Bett zeige, nicht dass es später Probleme gebe, er wolle sich auf keinen Fall in das falsche Bett legen, und es brachte gar nichts, dass ich ihm mehrmals versicherte, dass es da keine Probleme geben könne, weil mein Bett das Zustellbett war und in einem anderen Bett Dubi lag und schnarchte, er also sein Bett, das dann ganz klar kein Zustellbett und ohne Dubi sein müsse, gar nicht verfehlen könne, ihm war das alles, wie er mehrfach sagte, »nicht geheuer, so mit drei Mann in einem Zimmer«, da wollte er auf Nummer sicher gehen, und weil ich nun schon mal mitkam, trug ich ihm auch gleich seinen Plattenkoffer hinterher, bei dem die Räder auf seinem Heimweg mit Dubi irgendwie kaputtgegangen waren, was ihn extrem nervte, wie er mehrmals wiederholte, wie er überhaupt jetzt, im fahlen Licht des Morgens, einen abgeschabten und gereizten Eindruck machte und auf alles schimpfte, was nicht rechtzeitig in Deckung ging, der Elch am Fahrstuhl war schlecht, das Fluxi sowieso, Bremen auch, die ganze Technosache im Grunde total abgefuckt, alles Idioten überall, so ging das die ganze Zeit. Als wir im Fahrstuhl waren und er damit anfing, dass der Fahrstuhlfirmenname Flohr Otis ja nun wohl der letzte Scheiß sei, sagte ich zu ihm: »Wenn du nicht gleich die Klappe hältst, Frank Specht, dann knall ich dir eine.«

Er schaute mich überrascht an. »Echt mal?«

»Auf jeden Fall.«

»Stark!«

Im ersten Stock öffnete ich das Zimmer, drückte ihm seinen Koffer in die Hand und wollte gerade wieder gehen, als er sagte: »Siehst du, hab ich ja gesagt.«

Ich schaute ins Zimmer. Im einen Bett lag Dubi und schnarchte, im anderen Bett lag Anja und schnarchte und frei war nur das Zustellbett.

»Ich nehm alles zurück, Schöpfi.«

»Wo soll ich denn jetzt schlafen?«

»Du könntest natürlich das Zustellbett nehmen. Da hab ich aber schon drin geschlafen.«

»Irgendwie hätte ich schon lieber ein Bett mit frischem Bettzeug.«

»Ja, versteh ich.«

»Lass uns mal zu den anderen gehen.«

Wir gingen runter in den Frühstücksraum. Dort saßen Holger, Basti, Raimund, Ferdi, Sigi und Rosa um einen runden Tisch herum, schlürften Kaffee und starrten den Frühstücksmampf an, den sie sich auf ihre Teller getan hatten. Wir setzten uns dazu und gossen uns Kaffee aus einer Thermoskanne ein.

»Ihr sollt nicht so viel Kaffee trinken«, sagte Ferdi. »Das gilt für alle außer Charlie. Wenn ihr so viel Kaffee trinkt, könnt ihr doch überhaupt nicht schlafen. Der Plan sieht aber vor, dass ihr gleich schlaft, weil wir in Köln sofort in den Club gehen, da gibt’s vorher kein Hotel, wollt ihr alle bloß im Auto schlafen oder was? Da kriegt man doch voll den steifen Nacken von, was soll das denn?«

»Jetzt hör aber mal auf, Ferdi«, sagte Raimund, »wir sind hier doch nicht in der Jugendfreizeit.«

»Ich schlafe, wann ich will und ich trinke Kaffee, wann ich will«, sagte Rosa. »Ihr habt wohl den Arsch offen.«

»Denk an meine Worte, wenn du in Köln auf dem Zahnfleisch gehst!«, sagte Ferdi.



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